Auf dem Weg in ein bewusst gelebtes Leben

„Kennst Du das: Du wachst morgens auf und Ängste betreffend den Alltag und der Zukunft kommen hoch?“, wollte Iris von ihrer Freundin wissen. „Nur zu gut. Es sind wahrscheinlich auch bei Dir alte, sich wiederholende Gedanken, oder?“, erwiderte Sarina.

„Hm. Lass mich überlegen. Jetzt, wo Du mich fragst, wird es mir bewusst. Ja, es sind ähnliche oder sogar gleiche Gedanken“, antwortete Iris. „Kannst Du mir sagen, warum das so ist und wie ich damit umgehen kann?“

Sarina nickte bestätigend. „Ja, das mache ich gerne. Dazu möchte ich ein bisschen ausholen. Das Wachbewusstsein befindet sich von der Frequenz her bei uns Erwachsenen in einem hohen Beta-Zustand.

Im Gegensatz dazu arbeitet unser Gehirn in unseren ersten sieben Lebensjahren in einem niedrigeren Bereich, dem sogenannten Theta-Bereich. In dieser Schwingungsebene nehmen wir alles unkritisch auf, was andere uns sagen, erklären und was uns vorgelebt wird. In unserem Unterbewusstsein entstehen dadurch Programme, nach denen wir unser weiteres Leben gestalten.“

„Du meinst, alles, was ich in den ersten sieben Lebensjahren unbewusst gelernt habe, bestimmt mein weiteres Leben und ich kann dann nichts mehr ändern?“, fragte Iris schockiert.

„Doch, Du kannst etwas ändern“, beruhigte Sarina ihre Freundin. „Dazu ist es allerdings notwendig, dass Du etwas verändern willst und bereit bist, dafür etwas zu tun. Das umfasst das Hinterfragen Deiner Glaubenssätze, Deiner Gedanken, Deiner Gewohnheiten, usw. und im Zusammenhang damit auch das Verlernen von allem, was Dir gesagt wurde, Dir aber nicht guttut.

Ich weiß, das hört sich jetzt überwältigend an. Aber wenn Du wirklich etwas verändern willst, schaffst Du es!

Du kannst beispielsweise damit beginnen zu hinterfragen, woher die angstvollen Gedanken kommen. Hast Du sie von Deiner Familie übernommen oder schließt Du von der Vergangenheit auf die Zukunft, im Glauben, dass sie sich nur wiederholt und Du nichts machen kannst?“

„Also zum einen bin ich beruhigt, dass ich etwas tun kann“, kam als Antwort. „Danke für die Fragen. Ich kann sie jetzt aus dem Stegreif nicht beantworten. Dazu will ich mir Zeit nehmen.“

„Das gefällt mir, dass Du Dir Zeit dafür nimmst“, bestärkte Sarina Iris. „Weißt Du, die alten Programme, auch wenn sie Dir nicht guttun, geben Dir Halt, Struktur und Sicherheit. Da wir als Menschen Gewohnheitstiere sind, kann es anfangs eventuell etwas schwerer fallen, Veränderungen umzusetzen. Aber bitte, bitte bleibe dran! Lass die Gewohnheit nicht Deinem Glück im Wege stehen!

Du kannst mich auch gerne jederzeit Fragen, wenn Dir etwas unklar ist und Du nicht weiterweißt.“

Iris antwortete, „Nachdem Du mich gerade dazu einlädst, erzähle mir bitte, wie Du begonnen hast, bewusster zu leben. Da wir uns noch nicht so lange kennen, würde mich dieser Teil Deines Lebens interessieren.“

„Rückblickend war ich ein sehr bewusstes, empathisches Kind, das das Glück hatte, oft Zeit mit seiner spirituellen Oma zu verbringen. Sie hat mich bedingungslos angenommen und geliebt wie ich bin. Dafür bin ich ihr auch heute noch sehr dankbar.

Nachdem ich mich anders als fast alle anderen gefühlt habe, habe ich begonnen mich anzupassen, es ihnen rechtzumachen, um dazu zu gehören. Ich bin dann viel zu lange den von mir erwarteten Weg gegangen.

Erst als Erwachsene in einem wirtschaftlichen Job erkannte ich, dass mir etwas Essentielles fehlte. Ich spürte, dass da etwas in mir war, das gelebt werden wollte. Und so begab ich mich auf die Suche. Ich entdeckte meine Liebe zur Spiritualität wieder. Ich begann mein Leben zu hinterfragen, machte energetische Ausbildungen und erkannte, dass ich mich auf die Suche nach mir selbst gemacht hatte“, führte ihre Freundin aus.

„Und wie ist es Dir dabei ergangen? Wie hat Dein Umfeld reagiert?“, wollte Iris wissen.

„Gute Frage“, antwortete Sarina seufzend. „Sobald Du Dein Leben hinterfragst und infolgedessen auch zu verändern beginnst, beginnst Du Dich von anderen noch mehr zu entfernen. Manche werden vielleicht auch versuchen, Dich von Deinem neuen Weg abzubringen. Manche aus Sorge um Dich und andere wieder, weil Du ihnen vielleicht zeigst, was möglich wäre, wenn auch sie etwas ändern würden, was sie aber kaum wollen. Daher kann es sein, dass sich Menschen von Dir entfernen.

Das alles kann Dich traurig machen und vielleicht sogar innerlich zerreißen, vor allem wenn Du gewohnt warst, es allen anderen rechtzumachen und sie teilweise sogar über Dich gestellt hast.

Doch irgendwann kommt im Leben der Punkt, wo Du wie bisher nicht mehr weitermachen kannst. Zum Glück, denn dadurch bekommst Du die Kraft zurück, die schon immer in Dir war, die Du aber zu lange unterdrückt hattest, und die Dich jetzt stärkt, für DICH selbst einzustehen, Deine Wahrheit zu sprechen, zum Ausdruck zu bringen und DEINEN EINZIGARTIGEN WEG endlich zu gehen.“

„Das klingt herausfordernd und anstrengend“, bemerkte Iris.

„Ja, das ist es. Zum Glück gibt es aber auch Belohnungen auf dem Weg“, erwiderte Sarine grinsend. „Da Du viel alten Ballast loslässt, beginnst Du, Dich freier und erfüllter zu fühlen.

Dadurch, dass Du immer bewusster lebst, beginnt sich Dein Seelenlicht in Dir immer mehr auszudehnen und Du wirst immer mehr die, die Du wahrhaftig bist.

Und je authentischer Du wirst und bist, desto mehr gleichgesinnte Menschen ziehst Du in Dein Leben. Wundervolle, inspirierende und bereichernde neue Verbindungen entstehen.

Dein Leben führt Dich also nicht nur in den Schatten, den zu beginnst zu erlösen, sondern letztendlich ins Licht.“

Text: Sabine Potetz

Foto: Pixabay

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